veröffentlicht im Reichsgesetzblatt 1926 Teil II Nr. 39, Seite 553 f.,
ausgegeben zu Berlin am 21. September 1926
Bekanntmachung über den Beitritt von Staaten
zu den Haager Abkommen über internationales Privatrecht
Vom 9. September 1926
1.
Die am 28. November 1923 im Haag unterzeichneten fünf Protokolle über den
Beitritt von Staaten zu den am 12. Juni 1902 und am 17. Juli 1905 im Haag
abgeschlossenen familienrechtlichen Abkommen (§ 1 des Gesetzes vom 16. September
1924 - Reichsgesetzbl. II S. 363 -) sind von allen Signatar-staaten ratifiziert worden und am 5. Juni 1926 in Kraft getreten.
2.
Schweden ist, nachdem es das am 17. Juli 1905 im Haag abgeschlossene Abkommen
über die Ent-mündigung und gleichartige Fürsorgemaßregeln ratifiziert hat (Bekanntmachung vom 8. Dezember 1924 - Reichsgesetzbl. II S. 431 -), am 9. Juli 1926 den am 28. November 1923 im Haag unterzeichneten Protokoll über den Beitritt von Staaten zu diesem Abkommen beigetreten.
3.
Das am 4. Juli 1924 im Haag unterzeichnete Protokoll über den Beitritt von Staaten zu dem am 17. Juli 1905 im Haag abgeschlossenen Abkommen über den Zivilprozeß
(§ 2 des Gesetzes vom 16. Septem-ber 1924 - Reichsgesetzbl. II S. 363 -) ist von allen Signatarstaaten ratifiziert worden und am 5. Juni 1926 in Kraft getreten. Das Protokoll nebst Übersetzung wird nachstehend veröffentlicht.
4.
Polen hat für sich und die Freie Stadt Danzig am 9. Juni 1926 das Protokoll über den Beitritt zum Haager Abkommen über den Zivilprozeß vom 17. Juli 1905 gezeichnet, wodurch dieses Abkommen zwischen Polen und Danzig einerseits und den alten Signatarstaaten (mit Ausnahme Frankreichs) anderseits am 9. August 1926 in Kraft getreten ist. Im Verhältnis zwischen dem Deutschen Reiche und Polen bleibt der deutsch-polnische Vertrag über den Rechtsverkehr vom 5. März 1924 (Reichsgesetzbl. 1925 II S. 139; 1926 II S. 237) nach seinem Artikel 22 in Wirksamkeit.
Diese Bekanntmachung schließt sich an die Bekanntmachung vom 16. Januar 1925 (Reichsgesetzbl. II S. 4) an.
Berlin, den 9. September 1926.
Der Reichsminister des Auswärtigen
In Vertretung
Köpfe |
Protocole
Les Puissances contractantes de la Convention relative à la Procédure Civile, signée à La Haye, le 17 juillet 1905, désirant mettre à même d'adherer à cette convention les Etats non
représentés à la quatrième conférence de droit international privé, dont le désir d'y adhérer a été ou aura été accueilli favorablement par les Puissances contractantes, sont convenues qu'il sera ouvert au Ministère des Affaires Etrangères des Pays-Bas un procès-verbal d'adhesion destine à recevoir et à constater les dites adhésions lesquelles sortiront leur effet 60 jours après la signature du dit procès-verbal.
Ce protocole sera ratifié et les ratifications en seront déposées à La Haye, dès que six des Puissances signataires seront en mesure de la faire.
Il entrera en vigueur le trentième jour à partir de la date ou les Puissances signataires auront déposé leurs ratifica-
tions.
En foi de quoi les soussignés, dûment autorises à cet effet, ont signé le présent protocole qui portera la date de ce jour, et dont une copie certifiée conforme sera transmise à chacune des Puissances signataires.
Fait à La Haye, le 4 juillet 1924.
Pour l'Espagne: Santiago Mendez de Vigo.
Pour la Belgique: Pce Albert de Ligne.
Pour la Suisse: Arthur de Pury.
Pour la Suede: Adlercreutz.
Pour la Roumanie: Henry Catargy.
Pour la Hongrie: Jean Wettstein de Westersheimb.
Pour la Novege: Emil Huitfelt.
Pour l'Italie: Mis Fr. Maestri Molinari de Mettonne.
Pour la Danemark: Axel Nörgaard.
Pour le Portugal: Santos Bandeira.
Pour l'Allemagne: v. Lucius.
Pour le Luxembourg: A. Rueb.
Pour la France: Le Gouvernement français a signe le présent protocole afin de rendre possible ladhesion à la convention du 17 juillet 1905 d'Etats non représentés à la 4eme Conférence de droit international prive. Il est toutefois entendu que cette convention n'est pas applicable entre la France et les Etats nouveaux adhérents. Charles Benoist.
Pour les Pays-Bas: v. Karnebeek |
(Übersetzung)
Protokoll
Die Vertragsstaaten des am 17. Juli 1905 im Haag unterzeichneten
Abkommens über den Zivilprozeß, von dem Wunsche geleitet, den Beitritt derjenigen auf der vierten Konferenz über
internationales Privatrecht nicht vertretenen Staa-
ten zu diesem Abkommen zu ermöglichen, deren Beitrittsgesuch von den Vertragsstaaten zustimmend
aufgenommen worden ist, sind übereingekommen, im Niederländischen Ministerium
der auswärtigen Angelegenheiten ein Beitrittsprotokoll zu eröffnen, das die
erwähnten Beitrittserklärungen aufnehmen und feststellen soll; die Erklärungen werden 60 Tage nach Unterzeichnung des
genannten Protokolls wirksam.
Das vorliegende Protokoll soll ratifiziert und die Ratifikationsurkunden sollen im Haag hinterlegt werden, sobald sechs der Signatarmächte hierzu in der Lage sind.
Das Protokoll tritt am dreißigsten Tage nach dem Tage im Kraft, an dem die
Signaturmächte ihre Ratifikationsurkunden hinterlegt haben.
Zu Urkund dessen haben die Unterzeichneten, zu diesem Zwecke gehörig bevollmächtigt, dieses Protokoll unterzeichnet, das das heutige Datum trägt und wovon eine beglaubigte Abschrift einer jeden der Signatarmächte übermittelt werden wird.
Geschehen im Haag, am 4. Juli 1924.
Für Spanien: Santiago Mendez de Vigo.
Für Belgien: Prince Albert de Ligne.
Für die Schweiz: Artuhr de Pury.
Für Schweden: Adlercreutz
Für Rumänien: Henry Catargy.
Für Ungarn: Jean Wettstein de Westersheimb.
Für Norwegen: Emil Huitfeldt.
Für Italien: Mis. Fr. Maestri Molinari de Mettonne.
Für Dänemark: Axel Nörgaard.
Für Portugal: Santos Bandeira.
Für Deutschland: v. Lucius.
Für Luxemburg: A. Rueb.
Für Frankreich: Die französische Regierung hat das vorstehende Protokoll unterzeichnet, um den Beitritt der auf der vierten Konferenz über internationales Privatrecht nicht vertretenen Staaten zu dem Abkommen vom 17. Juli 1905 zu ermöglichen. Es wird jedoch vorbehalten, daß dieses Abkommen zwischen Frankreich und den neu beitretenden Staaten nicht zur Anwendung gelangen soll. Charles Benoist.
Für die Niederlande: v. Karnebeek. |