veröffentlicht im
Bundesgesetzblatt Jahrgang 1972 Teil II Nr. 35, Seite 613,
Bekanntmachung Vom 18. Mai 1972
Die Bundesrepublik Deutschland hat für alle Streitigkeiten, die zwischen ihr und einer der Vertragspar-teien des Wiener Übereinkommens vom 24. April 1963 über konsularische Beziehungen und des Fakul-tativprotokolls über den Erwerb der Staatsangehörigkeit vom selben Tage (Bundesgesetzbl. 1969 II S. 1585) entstehen sollten, die Zuständigkeit des Internationalen Gerichtshofs anerkannt. Die in diesem Zusammenhang dem Kanzler des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag am 24. Ja-nuar 1972 übergebene Erklärung vom 22. Dezember 1971 wird nachstehend mit einer deutschen Über-setzung veröffentlicht. Bonn, den 18. Mai 1972 Der
Bundesminister des Auswärtigen |
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(Übersetzung) |
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Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts
Bonn, den 22. Dezember 1971
Herr Kanzler,
Ich habe die Ehre, namens der Bundesrepublik Deutschland unter Bezugnahme auf den Be-schluss des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 15. Oktober 1946 folgende Er-klärung abzugeben:
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Der Staatsekretär des Auswärtigen Amts
Bonn, le 22 decembre 1971
Monsieur le Greffier,
Au nom de la République fédérale d‘Allemagne et me référant à la décision du Conseil de Sécurité des Nations Unies en date du 15 octobre 1946, j'ai I'honneur de faire la déclaration suivante:
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Die Bundesrepublik Deutschland nimmt für alle Streitigkeiten, die zwischen ihr und einer der Vertragsparteien des Wiener Übereinkommens vom 24. April 1963 über konsularische Bezie-hungen und des Fakultativprotokolls über die obligatorische Beilegung von Streitigkeiten im Rahmen dieses Protokolls entstehen sollten, die Zuständigkeit des Internationalen Gerichtshofs an. Diese Erklärung gilt auch für Streitigkeiten, die im Rahmen des Artikels IV des Fakultativprotokolls über die obligatorische Beilegung von Streitig-keiten aus dem Fakultativprotokoll über den Erwerb der Staatsangehörigkeit entstehen könnten. | En ce qui concerne tous les litiges qui pourraient naître entre elle et l'une des parties à la Conven-tion de Vienne sur les relations consulaires en date du 24 avril 1963 et au Protocole de signature facultative concernant le règlement obligatoire des différends, dans le cadre dudit Protocole, la République fédérale d‘Allemagne reconnaît la compétence de la Cour internationale de Justice. Cette déclaration s‘applique aussi aux litiges qui, dans le cadre de l'article IV du Protocole de signature facultative concernant le règlement obligatoire des différends, pourraient naître du Protocole de signature facultative concernant l'acquisition de la nationalité. |
Diese Anerkennung der Zuständigkeit des Internationalen Gerichtshofs erfolgt gemäß der Satzung der Vereinten Nationen sowie gemäß den Bestimmungen und unter den Bedingungen des Statuts und der Verfahrensordnung des Gerichtshofs. Die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet sich, die Entscheidungen des Gerichtshofs bona fide auszuführen und alle Verpflichtungen zu übernehmen, die sich für ein Mitglied der Vereinten Nationen aus Artikel 94 der Satzung ergeben. |
Cette reconnaissance de la compétence de la Cour internationale de Justice a lieu confor-mément à la Charte des Nations Unies ainsi qu'aux termes et dans les conditions du Statut et du Règlement de Ja Cour. La République fédérale d'Allemagne s‘engage à exécuter de bonne foi les arrêts de la Cour et à assumer toutes las obligations incombant à un membre des Nations Unies en vertu de l'article 94 de la Charte. |
Genehmigen Sie, Herr Kanzler, die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung.
Frank
An den Herrn Kanzler des Internationalen Gerichtshofs |
Veuillez agréer, Monsieur le Greffier, les assurances de ma trèss haute considération.
Frank
Monsieur le Greffier |