veröffentlicht im Bundesgesetzblatt Jahrgang 1978 Teil II Nr. 31, Seite 917 f.,

ausgegeben zu Bonn am 8. Juli 1978

 

 

Bekanntmachung

über den Geltungsbereich des Wiener Übereinkommens

über diplomatische Beziehungen

 

Vom 20. Juni 1978

 

 

I.

 

Nauru hat am 5. Mai 1978 dem Generalsekretär der Vereinten Nationen notifiziert, daß es sich auch nach Erlangung der Unabhängigkeit am 31. Januar 1968 an das Wiener Übereinkommen vom 18. April 1961 über diplomatische Beziehungen (BGBI. 1964 II S. 957) gebunden betrachtet, dessen Anwendung vor Erlangung der Unabhängigkeit durch Australien auf sein Hoheitsgebiet erstreckt worden war.

 

 

II.

 

1. Die Regierung der Mongolei hat am 18. Januar 1978 gegenüber dem Generalsekretär der Vereinten Nationen folgendes erklärt:

 

(Übersetzung)

"Reservation made by the Government of Bahrain to paragraph 3, Article 27 of the Vienna Convention on Diplomatic Relations is incompatible with the very object and purpose of the Convention. Therefore the Government of the Mongolian People‘s Republic does not consider itself bound by the above-mentioned reservation."

 

und ferner:

"Der Vorbehalt der Regierung von Bahrain zu Artikel 27 Absatz 3 des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen ist mit dem eigentlichen Zweck und Ziel des Übereinkommens unvereinbar, Die Regierung der Mongolischen Volksrepublik betrachtet sich daher durch den genannten Vorbehalt nicht als gebunden."

 

(Übersetzung)

"The Government of the Mongolian People‘s Republic does not recognize the validity of the reservation made by the Government of the People‘s Republic of China to paragraphs 2,3 and 4 of Article 37 of the 1961 Vienna Convention on Diplomatic Relations."

"Die Regierung der Mongolischen Volksrepublik erkennt die Gültigkeit des Vorbehalts der Regierung der Volksrepublik China zu Artikel 37 Absätze 2, 3 und 4 des Wiener Übereinkommens von 1961 über diplomatische Beziehungen nicht an."

2. Unter Bezugnahme auf den von Libyen zu Artikel 27 des Übereinkommens eingelegten Vorbehalt hat die Regierung Polens am 7. März 1978 gegenüber dem Generalsekretär der Vereinten Nationen folgendes erklärt:

 

(Übersetzung)

"The principles of inviolability of diplomatic pouch and freedom of communication are generally recognized in international Iaw and cannot be changed by unilateral reservation.

"Die Grundsätze der Unverletzlichkeit diplomatischer Kurierbeutel und der Freiheit des Verkehrs sind im Völkerrecht allgemein anerkannt und können nicht durch einseitigen Vorbehalt geändert werden.

This objection does not prevent entry into force of the Convention as between the Polish People‘s Republic and the Libyan Arab Jamahiriya."

Dieser Einspruch verhindert nicht das Inkrafttreten des Übereinkommens zwischen der Volksrepublik Polen und der Libysch-Arabischen Dschamahirija."

3. Die Regierung Kanadas hat am 16. März 1978 gegenüber dem Generalsekretär der Vereinten Nationen folgendes erklärt:
 

(Übersetzung)

"The Government of Canada does not regard as valid the reservations to paragraphs 2, 3 and 4 of Article 37 of the Vienna Convention on Diplomatic Relations made by the People‘s Republic of China. Similarly the Government of Canada does not regard as valid the reservations to paragraph 2 of Article 37 of the Convention which have been made by the Government of the United Arab Republic (now the Arab Republic of Egypt), the Government of Cambodia (now Kampuchea) and the Government of the Kingdom of Morocco.

"Die Regierung Kanadas betrachtet die Vorbehalte der Volksrepublik China zu Artikel 37 Absätze 2, 3 und 4 des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen nicht als rechtsgültig. Ebenso betrachtet die Regierung Kanadas die Vorbehalte der Regierung der Vereinigten Arabischen Republik (jetzt Arabische Republik Ägypten), der Regierung von Kambodscha (jetzt Kamputschea) und der Regierung des Königreichs Marokko zu Artikel 37 Absatz 2 des Übereinkommens nicht als rechtsgültig.

The Government of Canada does not regard the statement concerning paragraph 1 of Article 11 of the Convention made by the Government of the Mongolian People‘s Republic, the Government of Bulgaria, the Government of the German Democratic Republic and the People‘s Democratic Republic of Yemen as modifying any rights and obligations under that paragraph.

Die Regierung Kanadas betrachtet die Erklärung der Regierung der Mongolischen Volksrepublik, der Regierung Bulgariens, der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik und der Demokratischen Volksrepublik Jemen zu Artikel 11 Absatz 1 des Übereinkommens nicht als eine Änderung der Rechte und Pflichten aus dem genannten Absatz.

The Government of Canada also desires to place on record that it does not regard as valid the reservations to Paragraph 3 of Article 27 of the Convention made by the Government of Bahrain and the reservations to paragraph 4 of Article 27 made by the State of Kuwait and the Government of the Libyan Arab Jamahiriya."

Die Regierung Kanadas gibt ferner zu Protokoll, daß sie die Vorbehalte der Regierung von Bahrain zu Artikel 27 Absatz 3 des Übereinkommens und die Vorbehalte des Staates Kuwait und der Regierung der Libysch-Arabischen Dschamahirija zu Artikel 27 Absatz 4 nicht als rechtsgültig betrachtet."

Diese Bekanntmachung ergeht im Anschluß an die Bekanntmachung vom 13. April 1978 (BGBI. II S. 505).

 

Bonn, den 20. Juni 1978

 

Der Bundesminister des Auswärtigen

Im Auftrag

Dr. Fleischhauer